Sachsenring P 240 - Ostmodellauto-Freak

Ostmodellauto-Freak
Direkt zum Seiteninhalt

Sachsenring P 240

PKW > PKW - DDR Produktion > Autos aus Zwickau

Modell aus der "DDR-Auto Kollektion" des Atlas-Verlags (beige/koralle), IST-Models (hellblau/beige IST011), Cars & Co. (schwarz CCC048)  

Der Sachsenring war der Versuch der Zwickauer, wieder ein exklusives Modell herauszubringen. Entwickelt und in Handarbeit hergestellt wurde er im Horch-Werk. Anfänglich hatten die Fahrzeuge auch noch das "H"-Logo von Horch an der Motorhaube, der Kofferklappe und den Radkappen. Aufgrund der Zusammenlegung der Horch- und der Audi-Werke zum "VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau" am 1. Mai 1958 bekam er die Bezeichnung Typ "Sachsenring" P240 mit dem S-Logo, das später auch der Trabant und der LKW S-4000 (weiterentwickelter H3A) bekommen sollten. Der Wagen wurde fast ausschließlich in Handarbeit hergestellt. Insgesamt wurden offiziell bis zur Produktionseinstellung 1959 nur 1.382 Fahrzeuge hergestellt. Der Grund dafür war der günstiger zu beschaffende Wolga M21.

Von Anfang an waren die Wagen wegen ihrer Unzuverlässigkeit verschrien. Schon die ersten Versuchswagen 1955 haben gravierende Schwächen. Das hat mehrere Gründe. Die Zulieferindustrie konnte nicht oder nicht qualitätsgerecht liefern. Dazu kommen Probleme mit der Freigabe von Material, der Kampf mit der Planungsbürokratie. Bei der Konstruktion muss man zusätzlich aufpassen, keine Patentrechte zu verletzen. Rund 135 Patente mussten umgangen werden. Unnötigerweise wurden bereits in der Erprobungsphase die ersten - noch unausgereiften - Fahrzeuge an Parteikader und andere hochgestellte Personen verteilt.  Das Deutsche Amt für Messwesen und Warenprüfung (DAMW) vergab lediglich das Prüfzeichen 2. Die Reklamationsauswertung 1958 ergibt, dass die Türen schlecht schließen, der Motor "nachdieselt", die Kipphebel nach kurzer Betriebszeit starke Geräusche machen, Ölpumpen häufig ausfallen, Ventilfedern brechen und die Lenkradschaltung unzuverlässig und schwergängig ist. Als man die Probleme einigermaßen in den Griff bekommt, wird die Produktion eingestellt.

Bauzeit: 1955 bis 1959
Motor: 6-Zylinder-Reihenmotor mit 2407 ccm, 80 PS
Aufbau: Stahlkarosserie 4-türig
Antrieb: Hinterradantrieb




Zurück zum Seiteninhalt