Wartburg-Mercedes 170 V
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Modellhersteller: Autocult
Bereits in den 50er Jahren machte sich der Mangel an Fahrzeugen stark bemerkbar. Das nutzen manche kleinere Handwerksbetriebe zu Ihren Gunsten. So wurden Vorkriegsfahrzeuge oder beispielsweise aus dem Kriegseinsatz stammende VW-Kübel für geduldete Umbauten genutzt. Die kleine Karosserie-Firma Schwarze in Görlitz baute so zwischen 1956 und 1960 um die 15 Limousinen, einen Kombi und ein Cabriolet. Die Basis dafür waren Vorkriegs-Mercedes 170 V. Auf die Fahrgestelle wurden angepasste Wartburg 311-Karosserien gesetzt. Da der Mercedes einen längeren Radstand hatte, wurde der Vorderwagen verlängert. Auch der Mercedes-Kühlergrill wurde in die Front eingepasst. Der Motor blieb unverändert, so dass die 38 PS des 1.700 ccm-Viertakters der Leistung des 900 ccm-Zweitakters des Warburgs entsprach. Anstelle der Wartburg-Lenkradschaltung hatte der Wagen die Original-Mittelschaltung auf dem Getriebetunnel. Der 46-Liter-Tank war ebenfalls wie beim Original im Motorraum an der vorderen Spritzwand angeordnet. Die meist schwarz lackierten Limousinen waren bei den örtlichen Taxi-Unternehmern sehr beliebt und liefen bis in die 70er Jahre.
Autocult hat hier ein sehr gelungenes Kleinserienmodell herausgebracht. Es ist seht stimmig in den Proportionen und sehr detailliert ausgeführt. Allerdings ist es nicht fehlerfrei. Das Original hatte die orangenen Blinkleuchten mit Chrom-Rand vom Wartburg 311. Beim Modell sind sie leider ohne Rand und farblos. Dafür sind die Nebelscheinwerfer, die früher oft gelbe Streuscheiben hatten, zu riesigen orangenen Blinkleuchten mutiert. Bei einem Modell aus dieser Preisklasse schon fast unverzeihlich...