Barkas B1000 SMH3
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Modell aus der Serie "DDR-Nutzfahrzeuge" vom Atlas-Verlag
Die Notfallversorgung von bedrohlich erkrankten oder bei Unfällen geschädigten Menschen war in der DDR bis 1967 ausschließlich die Sache von praktischen Ärzten. Es gab keine zentrale Struktur der Notfallversorgung. Erst 1967 wurde durch das Gesundheitsministerium der DDR mit der "Anweisung zur dringlichen medizinischen Hilfe" die Grundlage eines einheitliches Rettungssystems geschaffen. Ab diesem Zeitpunkt war ein Notarztsystem für die notfallmedizinische Betreuung zuständig. Daraus entwickelte sich 1976 das System der "Schellen Medizinischen Hilfe (SMH)". Das System der SMH wurde vom Ministerium für Gesundheitswesen zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz der DDR (DRK) getragen. Es war für alle medizinischen Notfälle zuständig und sollte für ein einheitliches Netz von Krankentransport, Hausbesuchsdienst und Notarztversorgung schaffen. Um dieses Notarztsystem zu realisieren, bedurfte es speziell ausgerüsteter Einsatzfahrzeuge.
Auf Basis des Barkas B 1000 startete ab 1983 die Produktion eines neu gestalteten Rettungsfahrzeuges. In einer gemeinsamen Entwicklung vom VEB Barkas Werk, vom VEB MLW Labortechnik Ilmenau und vom VEB Plastkörper Parkentin entstand der B 1000 SMH 3. Der Aufbau aus glasfaserverstärktem Kunststoff wurde vom späteren VEB KFZ-Instandsetzung Rostock Betriebsteil Parkentin gefertigt. Die medizinische Ausstattung kam aus dem VEB MLW Labortechnik Ilmenau. Die Fahrzeuge waren im Einsatz nicht sonderlich beliebt, sie wurden aufgrund der Karosserieform auch "Möbelwagen" genannt. Trotz Kunstoffeinsatz waren die Fahrzeuge mit dem Dreizylinder-Zweitakter vom Wartburg untermotorisiert und Kupplungsprobleme an der Tagesordnung. Das Fahrwerk war mit dem Aufbau und der Ausrüstung an der Belastungsgrenze angekommen.